AKTUELL

MEINE ERFAHRUNG MIT DER DELEGATION

Interview mit RFA Patricia Steffens-Korbanka

FRAU PATRICIA STEFFENS-KORBANKA, RFA IN OSNABRÜCK,SPRICHT ÜBER DEN MEHRWERT DER DELEGATION


Frau Steffens-Korbanka, können Sie uns in kurzen Worten Ihren Werdegang zur RFA und zur Übernahme einer RFA-Sprechstunde beschreiben?
Ich arbeite seit 1994 in der „rheumapraxis an der hase“ in Osnabrück und habe 2006 die Weiterbildung zur RFA gemacht. Nach der Ausbildung haben wir im Praxisteam gemeinsam überlegt, welchen Mehrwert die Weiterbildung für mich aber auch für die Praxis haben könnte. Durch meine langjährige Tätigkeit als Study Nurse habe ich viele Gespräche mit Patienten führen dürfen und fand große Freude daran, Patienten zu betreuen und zu begleiten. Daher habe ich die Idee eine RFA-Sprechstunde mitgestalten zu dürfen, als Herausforderung und als besondere Aufwertung meiner Arbeit gesehen.

Wie hat Sie Ihr „Chef“ unterstützt?
Die Idee eine RFA-Sprechstunde in unserer Praxis durchzuführen, war von Anfang an ein Teamprojekt von Ärzten und RFAs. Bei begrenzten ärztlichen Zeitressourcen sind die Terminwartezeiten stark gestiegen. Mit Hilfe der RFA-Sprechstunde ist es uns gelungen, die hochwertige Versorgung unserer Patienten sicherzustellen und die gewonnene ärztliche Zeit für Notfallpatienten und Frühsprechstunden einzusetzen. Daher war und ist die Unterstützung und Akzeptanz der Ärzte hoch.

Wie organisieren Sie eine RFA-Sprechstunde?
Unsere RFA-Sprechstunde richtet sich an Patienten mit rheumatoider Arthritis, Psoriasis-Arthritis oder ankylosierender Spondylitis mit stabiler Einstellung. In einem klar strukturierten Gespräch frage ich die Patienten, wie die letzten drei oder sechs Monate ihrer rheumatologischen Erkrankung verlaufen sind, ich untersuche die Krankheitsaktivität und die Beweglichkeit. Und natürlich ist auch etwas Zeit in dem Gespräch, einmal darüber zu sprechen, ob gerade Dinge im Leben eine Rolle spielen, die die Patienten zusätzlich belasten könnten. In einem kurzen Gespräch wird dann der Rheumatologe über den Stand der Dinge informiert und kommt zu einem abschließenden Gespräch dazu.

Die Patienten profitieren sehr von diesem Konzept. Sie haben einen weiteren persönlichen Ansprechpartner und mehr Zeit, ihre Beschwerden und Wünsche vorzubringen, als in einem zeitlich begrenzten Arztkontakt. Dies bewerten die Patienten als sehr positiv.

Welche Hürden galt es zu Beginn im Umgang mit den Patienten zu überwinden?
Es gab erstaunlich wenige Hürden durch unsere Patienten. Im Gegenteil, die Patienten haben die RFA-Sprechstunde gerne angenommen und empfinden die gemeinsame Betreuung durch RFA und Rheumatologen als Gewinn. Das ärztliche Gespräch vor der ersten RFA-Sprechstunde mit Hinweis auf diese etwas andere Versorgungsform ist essenziell. Besonders der Hinweis auf eine gemeinsame Versorgung durch RFA und Rheumatologen sollte hervorgehoben werden.


IHR RESÜMEE


Die RFA-Sprechstunde läuft mittlerweile seit gut 8 Jahren in unserer Praxis und ist inzwischen Routine. Wir haben unsere RFA-Sprechstunden in den letzten Jahren noch weiter ausgebaut und neue Projekte mit Ärzten und RFAs konzipiert und initiiert, darunter eine Treat-to-target-Sprechstunde und eine Erstkontaktsprechstunde mit strukturierten Instrumenten. Diese stoßen ebenfalls auf große Akzeptanz und verbessern die individuelle Versorgung der Patienten.

Frau Steffens-Korbanka, vielen Dank für dieses Gespräch.